Erst wenn Rohstoffe als Rezyklat nach dem Recycling wiedereingesetzt werden, ist der Kreislauf wirklich geschlossen. Das erhöht den Umweltnutzen und macht uns weniger abhängig von Primärrohstoffen. Aber ist der Einsatz von Rezyklat schon eine Selbstverständlichkeit? Welche guten Praxisbeispiele gibt es dazu in der Schweiz und im Ausland? Welche Vorgaben kommen von der Politik und der EU? Und wie lässt sich der Einsatz nachweisen und entsprechend zertifizieren?
Am vierten Forum der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz "Kreisläufe schliessen - Einsatz von Rezyklat als Selbstverständlichkeit" vom 8. September 2022 in Zürich wurden über Fragen und Antworten rund um den Einsatz von Rezyklat, Best Practices, Herausforderungen sowie zukünftige Entwicklungen im Bereich Kreislaufwirtschaft diskutiert.
Experten informierten aus erster Hand. Nebst dem hochkarätigem Podium gab es auch Raum für Diskussionen.
Programm
13:00 Uhr
Begrüssungscafé
13:30 Uhr
Einführung Aktuelles zum Thema Kreislaufwirtschaft
Patrik Geisselhardt, Swiss Recycling
13:45 Uhr
Blick ins Ausland: EU-Regulationen und Trends zum Einsatz Rezyklat
Joachim Quoden, EXPRA
14:05 Uhr
Praxisbeispiel Herausforderungen zum Einsatz Rezyklat
Beat Hurni, Biplast
14:25 Uhr
Digitalisierungslösungen
Jonas Batt, GS1
14:45 Uhr
Lernfelder und Erfolgsfaktoren zum Rezyklateinsatz
Jean-Claude Würmli, PET-Recycling Schweiz
15:05 Uhr
Kaffee und Austausch
15:30 Uhr
Podiumsdiskussion: Wie und wo werden Rezyklate in Zukunft eingesetzt?
Fachpodium mit Jean-Claude Würmli, PRS und Beat Hurni, Biplast. Moderiert von Patrik Geisselhardt, Swiss Recycling
15:55 Uhr
Marktplatz - Aktuelles aus den Themenplattformen
Sammlung 2025 (Rahel Ostgen, Swiss Recycling)
Papier und Karton (Jasmine Voide, Swiss Recycling)
Lernen: Online-Kurse Kreislaufwirtschaft (Martin Räber, Eartheffect)
Start-Up: Kreisläufe schliessen im Textilbereich (Sandra Grimmer,
yarn-to-yarn)
16:55 Uhr
Ausblick und Abschluss
ab 17:00 Uhr
Austausch / Diskussion beim Apéro
Folgende Unternehmen begrüssten Sie mit einem Tisch vor Ort.
Am 2. April 2019 fand das erste Forum der Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz statt: Über 60 Personen trafen sich im Radisson Blu am Flughafen Zürich, um sich
über Aktuelles und Ausblick in der Kreislaufwirtschaft zu informieren und sich untereinander auszutauschen.
Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer von Swiss Recycling, zeigt sich erfreut über den gelungenen Start: «Das ‘Kreislaufwirtschaftspaket 2030’ wird unsere Wirtschaft
mehr verändern, als viele denken. Ich bin sehr glücklich, dass wir den Dialog in dieser frühen Phase starten können, um so den Wissens- und Ideenaustausch zu fördern.»
Patrik Geisselhardt eröffnete das Forum und stellt die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz vor. Anschliessend präsentierte Stephan Rösgen von Rösgen-Consulting und Experte der abfallrechtlichen Gesetzgebung die verschiedenen Richtlinien und Strategien der Europäischen Union. Das Kreislaufwirtschafts-Paket der EU setzt neue Ziele für die Verwertung von Abfällen, schlägt Massnahmen zur Abfallvermeidung vor, stärkt die Erweiterte Herstellerverantwortung, reduziert die Deponierung von Abfällen (Anmerkung: Die Deponierung von unbehandelten Abfällen ist in der Schweiz bereits seit 2000 verboten) und harmonisiert Definitionen und Berechnungsmethoden EU-weit. „Die Schweiz ist davon unmittelbar betroffen und sollte sich als technisch führende Nation hier einbringen“, so Rösgen. Stefan Grafenhorst von Greiner Packaging gab seine Einschätzung aus Sicht der Industrie. Er verwies auf die Chancen und Risiken der EU-Kunststoffstrategie und erläuterte die Herausforderungen in Bezug auf Recyclingfähigkeit und Rezyklate in Food und Non-Food Verpackungen. Entscheidend wird dabei das Design for Recycling und der Zugang zu Rezyklaten sein - zwei Aspekte, die die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft auch als Schwerpunkte bearbeiten wird. Raymond Schelker stellte die Allianz Design for Recycling Plastics vor und erläuterte was Rezyklierbarkeit heisst. Wiederum wurde bekräftigt, dass die optimale Rezyklierfähigkeit - und damit das Design for Recycling als Schlüsselinstrument - die Grundlage für mehr Kreislaufwirtschaft darstellt. Auch die momentane Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage nach Rezyklat wurde thematisiert.
Nach der Pause ging es weiter mit spanenden Referaten zu Best Practices. Jean-Claude Würmli von PET-Recycling Schweiz präsentierte das Erfolgsbeispiel für einen geschlossenen Kreislauf: der PET-Getränkeflaschen-Kreislauf. Dabei betonte er, dass Qualität vor Quantität steht und auch die Kommunikation dem Konsumenten gegenüber eine entscheidende Rolle spielt. Casper van den Dungen bot exklusive Einblicke in die Eröffnung der modernsten PET-Recyclinganlage Europas in Bilten. Weiter erläuterte er inwiefern das Design von PET-Getränkeflaschen in Bewegung ist.
Abschliessend wurde die Zeit beim Apéro riche intensiv genutzt um zu diskutieren und sich auszutauschen.
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